Mehrsprachigkeit in Schule und Gesellschaft

Nonfiction, Reference & Language, Foreign Languages, German
Cover of the book Mehrsprachigkeit in Schule und Gesellschaft by Kathrin Morawietz, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Kathrin Morawietz ISBN: 9783638362290
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 2, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Kathrin Morawietz
ISBN: 9783638362290
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 2, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Deutsch - Deutsch als Fremdsprache / Zweitsprache, Note: 1,7, Universität Koblenz-Landau, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mehrsprachigkeit ist in der Schule nicht vorgesehen, sondern wird meist als Defizit aufgefasst. Einsprachigkeit stellt dagegen den normalen, wünschenswerten Zustand dar und lässt sich mit der Vorstellung eines sprachhomogenen Nationalstaates verbinden. Die Mehrsprachigkeit der Schüler wird oft auch dann ignoriert, wenn eine Klasse mehrheitlich von nichtdeutschen Schülern besucht wird. Die Schule orientiert sich am 'allgemeinen Kind'1, das nicht zuge wandert, einsprachig und in einer sprachlich und kulturell homogenen Gesellschaft aufgewachsen ist.2 Der Sprachwissenschaftler Leo Weisgerber geht davon aus, dass Zweisprachigkeit Vorteile, aber auch Gefahren berge und deshalb der Elite vorbehalten sei, da nur sie die Vorteile nutzen könne, der Mensch jedoch einsprachig angelegt sei. Dabei verachtet Weisgerber die Tatsache, dass Mehrsprachigkeit die Regel, Einsprachigkeit dagegen die Ausnahme in unserer Gesellschaft darstellt. Weisgerbers Ansicht nach, prägt das muttersprachliche Weltbild die kulturelle Identität eines Menschen, deshalb sieht er eine Gefährdung im Zweitspracherwerb und ist von der Vorstellung überzeugt, dass die meisten Menschen Zweitsprachigkeit nicht verkraften können. Es gibt vielfältige Gründe dafür, warum Kinder eine andere Sprache sprechen: die Eltern sprechen eine andere Sprache als die La ndessprache und die Muttersprache der Kinder stellt somit eine Minderheitensprache dar; die Elternteile sprechen ve rschiedene Sprachen (Mischehen); die Eltern lebten mit ihren Kindern zeitweise im Ausland, wo die Kinder Europa- oder Auslandsschulen besuchten; das Land ist offiziell zweisprachig und bietet Schulen an, an denen beide Landessprachen gelernt werden können (Kanada: Englisch / Französisch; Finnland: Finnisch / Schwedisch). Verschiedene Sprachen besitzen in unserer Gesellschaft einen unterschiedlichen Status. An erster Stelle (höchster Status) steht die Mehrheitssprache Deutsch, gefolgt von den prestigeträchtigen Schulfremdsprachen Englisch und Französisch sowie Herkunftssprachen, die als Begegnungssprachen angeboten werden. Das Schlusslicht bilden Minderheitensprachen wie kurdisch oder albanisch. [...] 1 Vgl. Neumann, Ursula / Wilkens, Gabriela S.: Multikulturalität und Mehrsprachigkeit als Lernbedingungen im Literaturunterricht. In: Bogdal, Klaus-Michael (Hrsg.): Grundzüge der Literaturdidaktik, 2001, S.80. 2 Vgl. Neumann / Wilkens, 2001, S.78ff.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Deutsch - Deutsch als Fremdsprache / Zweitsprache, Note: 1,7, Universität Koblenz-Landau, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mehrsprachigkeit ist in der Schule nicht vorgesehen, sondern wird meist als Defizit aufgefasst. Einsprachigkeit stellt dagegen den normalen, wünschenswerten Zustand dar und lässt sich mit der Vorstellung eines sprachhomogenen Nationalstaates verbinden. Die Mehrsprachigkeit der Schüler wird oft auch dann ignoriert, wenn eine Klasse mehrheitlich von nichtdeutschen Schülern besucht wird. Die Schule orientiert sich am 'allgemeinen Kind'1, das nicht zuge wandert, einsprachig und in einer sprachlich und kulturell homogenen Gesellschaft aufgewachsen ist.2 Der Sprachwissenschaftler Leo Weisgerber geht davon aus, dass Zweisprachigkeit Vorteile, aber auch Gefahren berge und deshalb der Elite vorbehalten sei, da nur sie die Vorteile nutzen könne, der Mensch jedoch einsprachig angelegt sei. Dabei verachtet Weisgerber die Tatsache, dass Mehrsprachigkeit die Regel, Einsprachigkeit dagegen die Ausnahme in unserer Gesellschaft darstellt. Weisgerbers Ansicht nach, prägt das muttersprachliche Weltbild die kulturelle Identität eines Menschen, deshalb sieht er eine Gefährdung im Zweitspracherwerb und ist von der Vorstellung überzeugt, dass die meisten Menschen Zweitsprachigkeit nicht verkraften können. Es gibt vielfältige Gründe dafür, warum Kinder eine andere Sprache sprechen: die Eltern sprechen eine andere Sprache als die La ndessprache und die Muttersprache der Kinder stellt somit eine Minderheitensprache dar; die Elternteile sprechen ve rschiedene Sprachen (Mischehen); die Eltern lebten mit ihren Kindern zeitweise im Ausland, wo die Kinder Europa- oder Auslandsschulen besuchten; das Land ist offiziell zweisprachig und bietet Schulen an, an denen beide Landessprachen gelernt werden können (Kanada: Englisch / Französisch; Finnland: Finnisch / Schwedisch). Verschiedene Sprachen besitzen in unserer Gesellschaft einen unterschiedlichen Status. An erster Stelle (höchster Status) steht die Mehrheitssprache Deutsch, gefolgt von den prestigeträchtigen Schulfremdsprachen Englisch und Französisch sowie Herkunftssprachen, die als Begegnungssprachen angeboten werden. Das Schlusslicht bilden Minderheitensprachen wie kurdisch oder albanisch. [...] 1 Vgl. Neumann, Ursula / Wilkens, Gabriela S.: Multikulturalität und Mehrsprachigkeit als Lernbedingungen im Literaturunterricht. In: Bogdal, Klaus-Michael (Hrsg.): Grundzüge der Literaturdidaktik, 2001, S.80. 2 Vgl. Neumann / Wilkens, 2001, S.78ff.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Corporate Social Responsibility. Theoretische Ansätze zur sozialen Verantwortung von Unternehmen by Kathrin Morawietz
Cover of the book Hypermediakompetenz - Allgemeine und programmspezifische Teilkompetenzen der Interaktion mit hypermedialen Systemen by Kathrin Morawietz
Cover of the book Das Theorem des demokratischen Friedens und Covert Action zwischen Demokratien by Kathrin Morawietz
Cover of the book Collective Mourning by Kathrin Morawietz
Cover of the book Kinder als soziale Akteure by Kathrin Morawietz
Cover of the book Die Spaltung der sozialistischen Arbeiterbewegung (1914-1918) by Kathrin Morawietz
Cover of the book Zeitstudienverfahren by Kathrin Morawietz
Cover of the book The Improvement of Packaging Logistics. Cost Cutting and Value Enhancing by Kathrin Morawietz
Cover of the book Das Hamburger Modell by Kathrin Morawietz
Cover of the book Vorstellung und Vergleich: Harzburger Modell und St. Galler Management-Modell by Kathrin Morawietz
Cover of the book Sklaverei in der Karibik und Brasilien by Kathrin Morawietz
Cover of the book Translation and Interpretation by Kathrin Morawietz
Cover of the book Soziale Altenarbeit by Kathrin Morawietz
Cover of the book Die Dynastie der Luxemburger am Beispiel Sigismund - Wie vollzog sich sein Aufstieg zum Kaiser? by Kathrin Morawietz
Cover of the book Inwiefern wirkt sich die aktive Ausübung eines Mannschaftssportes auf die sozialen Beziehungen junger Erwachsener aus? by Kathrin Morawietz
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy