Missionsarbeit, Rassentheorie und Geschlechterbeziehungen; Eine Annäherung an das Thema

Nonfiction, History, Germany
Cover of the book Missionsarbeit, Rassentheorie und Geschlechterbeziehungen; Eine Annäherung an das Thema by Ilsemarie Walter, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Ilsemarie Walter ISBN: 9783638219730
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 25, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Ilsemarie Walter
ISBN: 9783638219730
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 25, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1, Universität Wien (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Rassentheorie und Geschlechterbeziehungen in Europa im 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit stellt einen Versuch dar, sich dem komplexen Thema des Verhältnisses zwischen Missionsarbeit, Rassentheorie und Geschlechterbeziehungen anhand der Analyse einiger konkreter Fallbeispiele anzunähern. Dabei wird - nach einem allgemeinen Teil über Rahmenbedingungen der Missionsarbeit - zunächst die theoretische Position dreier Personen aus dem deutschsprachigen Raum untersucht, die im Missionsbereich tätig waren oder ihm nahe standen. Mit einem weiteren Abschnitt ist ein Blick auf die Missionspraxis beabsichtigt, wie sie sich in den Berichten deutschsprachiger Missionsschwestern aus drei verschiedenen Orden widerspiegelt. Bei den Fallbeispielen sowohl aus dem theoretischen wie aus dem praktischen Bereich liegt das Schwergewicht auf dem österreichischen Kon-text. Weitgehend unbestritten ist, dass enge Zusammenhänge zwischen Missionsarbeit und Kolonialismus existierten und die Missionierung häufig eine verhängnisvolle Rolle spielte, indem sie den Kolonialismus unterstützte. Allerdings dürften die Zusammenhänge weit komplexer sein, als es in einer kurzen Arbeit darzustellen möglich ist. Die Berichte der Missionsschwestern enthalten eindeutig rassistische Elemente, indem sie je nach Situation deren Bild von der einheimischen Bevölkerung als 'Wilde', 'Kinder' oder 'Heiden' widerspiegeln. Andererseits wird in ihnen auch Hochachtung vor bestimmten (tatsächlichen oder vermeintlichen) guten Eigenschaften dieser Bevölkerung sichtbar wie etwa Freigiebigkeit oder Gastfreundschaft. Die Schwestern beurteilten jedoch die Fremden ausschließlich nach ihren eigenen Kriterien, die sie von Europa mitgebracht hatten. Nach diesen Kriterien wollten sie auch die fremden Völker 'erziehen' und nahmen ihnen dabei oft Unersetzliches. Die Unterdrückung der Frau, die innerhalb der weißen Gesellschaft und insbesondere in der katholischen Kirche verschwiegen und verdrängt wurde, wurde bei den anderen Völkern kritisiert, um stärker als 'Heilsbringer' auftreten zu können. Eines der Resultate, das sich bei dieser Arbeit gezeigt hat, ist die enge Verknüpfung des Geschehens im Missionsgebiet selbst und in der Heimat der Missionare. Wenn Mission als Beziehungsphänomen zu verstehen ist, wie Faschingeder vorschlägt, mit dem Europa versuchte, sein Verhältnis zum Fremden zu organisieren, dann ist dieser Versuch wohl in erster Linie an seiner Einseitigkeit und der fehlenden Symmetrie in der Beziehung gescheitert.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1, Universität Wien (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Rassentheorie und Geschlechterbeziehungen in Europa im 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit stellt einen Versuch dar, sich dem komplexen Thema des Verhältnisses zwischen Missionsarbeit, Rassentheorie und Geschlechterbeziehungen anhand der Analyse einiger konkreter Fallbeispiele anzunähern. Dabei wird - nach einem allgemeinen Teil über Rahmenbedingungen der Missionsarbeit - zunächst die theoretische Position dreier Personen aus dem deutschsprachigen Raum untersucht, die im Missionsbereich tätig waren oder ihm nahe standen. Mit einem weiteren Abschnitt ist ein Blick auf die Missionspraxis beabsichtigt, wie sie sich in den Berichten deutschsprachiger Missionsschwestern aus drei verschiedenen Orden widerspiegelt. Bei den Fallbeispielen sowohl aus dem theoretischen wie aus dem praktischen Bereich liegt das Schwergewicht auf dem österreichischen Kon-text. Weitgehend unbestritten ist, dass enge Zusammenhänge zwischen Missionsarbeit und Kolonialismus existierten und die Missionierung häufig eine verhängnisvolle Rolle spielte, indem sie den Kolonialismus unterstützte. Allerdings dürften die Zusammenhänge weit komplexer sein, als es in einer kurzen Arbeit darzustellen möglich ist. Die Berichte der Missionsschwestern enthalten eindeutig rassistische Elemente, indem sie je nach Situation deren Bild von der einheimischen Bevölkerung als 'Wilde', 'Kinder' oder 'Heiden' widerspiegeln. Andererseits wird in ihnen auch Hochachtung vor bestimmten (tatsächlichen oder vermeintlichen) guten Eigenschaften dieser Bevölkerung sichtbar wie etwa Freigiebigkeit oder Gastfreundschaft. Die Schwestern beurteilten jedoch die Fremden ausschließlich nach ihren eigenen Kriterien, die sie von Europa mitgebracht hatten. Nach diesen Kriterien wollten sie auch die fremden Völker 'erziehen' und nahmen ihnen dabei oft Unersetzliches. Die Unterdrückung der Frau, die innerhalb der weißen Gesellschaft und insbesondere in der katholischen Kirche verschwiegen und verdrängt wurde, wurde bei den anderen Völkern kritisiert, um stärker als 'Heilsbringer' auftreten zu können. Eines der Resultate, das sich bei dieser Arbeit gezeigt hat, ist die enge Verknüpfung des Geschehens im Missionsgebiet selbst und in der Heimat der Missionare. Wenn Mission als Beziehungsphänomen zu verstehen ist, wie Faschingeder vorschlägt, mit dem Europa versuchte, sein Verhältnis zum Fremden zu organisieren, dann ist dieser Versuch wohl in erster Linie an seiner Einseitigkeit und der fehlenden Symmetrie in der Beziehung gescheitert.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Korrektes Ausfüllen des Zeitnachweisbogens (Unterweisung Diplom-Betriebswirt / -in) by Ilsemarie Walter
Cover of the book Webers Ansatz zur Erklärung sozialer Ungleichheit by Ilsemarie Walter
Cover of the book Depression bei Kindern und Jugendlichen. Erscheinungsbild und Therapieformen. by Ilsemarie Walter
Cover of the book Arbeitslosendimension in Deutschland by Ilsemarie Walter
Cover of the book Googlepol. Google auf dem Weg zum Monopol by Ilsemarie Walter
Cover of the book Robert Nozick: Anarchie, Staat und Utopia by Ilsemarie Walter
Cover of the book Kunst als 'Quietiv' oder als 'Stimulans': Eine vergleichende Darstellung der Kunstkonzeption bei Schopenhauer und Nietzsche by Ilsemarie Walter
Cover of the book Das 'Fremde' als Phänomen im Alten Orient: Neuassyrische Massendeportation im Kontext sozialer Randgruppen by Ilsemarie Walter
Cover of the book Die Bedeutung der Aufgabenstellung für Lernprozesse im Sportunterricht by Ilsemarie Walter
Cover of the book Die Züchtung eines Übermenschen? Darstellung und kritische Würdigung der Debatte um Peter Sloterdijks Regeln für den Menschenpark by Ilsemarie Walter
Cover of the book Demokratie und gerichtliche Kontrolle by Ilsemarie Walter
Cover of the book Die Abtretungsverpflichtung als Gestaltungsmöglichkeit bei der erbrechtlichen Nachfolge in einen GmbH-Anteil by Ilsemarie Walter
Cover of the book Die friedliche Revolution in der DDR - untersucht im Hinblick auf Hintergründe, Motivationen und die Frage des Nationalbewusstseins by Ilsemarie Walter
Cover of the book Möglichkeiten zur Sicherstellung einer hohen Zuverlässigkeit / Systemverfügbarkeit von Embedded Systems by Ilsemarie Walter
Cover of the book PR - Warum es bei Kleinbetrieben selten funktioniert: Beispiele by Ilsemarie Walter
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy