Pluralisierung familialer Lebensformen?

Zur individualisierungstheoretischen Erklärung des Strukturwandels der Familie

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology
Cover of the book Pluralisierung familialer Lebensformen? by Tim Schröder, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Tim Schröder ISBN: 9783640852161
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 7, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Tim Schröder
ISBN: 9783640852161
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 7, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1,3, Universität Bremen (TESS), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Fokus der Arbeit steht die familiensoziologische Diskussion des Strukturwandels der Familie, bei der die Individualisierungstheorie als vorherrschend bezeichnet werden kann. Sie tritt hier mit der These einer 'Pluralisierung von Lebensformen' aufs Programm. Dahinter steht die Annahme eines Geltungsverlustes der traditionalen 'Kernfamilie' als 'Einheitsnorm des Zusammenlebens' (Beck 1986: 195). Dort, wo noch auf einem kleinsten gemeinsamen Nenner von 'Familie' die Rede sein kann, nämlich dann, wenn mindestens eine Elter-Kind-Beziehung vorhanden ist, entstünden die neuen Typen der Alleinerziehenden und der Stief- oder 'Patchwork-Familie' (Beck-Gernsheim 1994). In all diesen Lebensformen fungiere nicht länger die Familie selbst als Einheitsnorm, sondern Mann und Frau bildeten als Individuen je für sich ihr eigenes Zentrum. Die Individualisierungstheorie wird in der Familiensoziologie höchst kontrovers diskutiert. In theoretischer Hinsicht wird vor allem der Zusammenhang von Individualisierung und Pluralisierung in Frage gestellt (Huinink und Wagner, 1998; Brückner und Mayer 2005; Huinink 2006). Bemängelt wird auch und vor allem die ungenügende Berücksichtigung empirischer Daten. Und dort, wo eine explizite empirische Prüfung der Pluralisierungsthese versucht wird, werden einige Zweifel im Hinblick auf ihre Bestätigung angemeldet (Klein 1999; Wagner 2001). Noch Brüderl (2004: 3) kann etwa 20 Jahre nach ihrer erstmaligen Formulierung feststellen: 'Die wissenschaftlichen Belege für diesen Trend sind jedoch eher dünn'. Eindeutig ist, dass es einen Strukturwandel der Familie gegeben hat bzw. gibt. Allein, dieser Wandel wird z.T. völlig unterschiedlich interpretiert: wahlweise als 'Umstrukturierung' (Klein 1999), 'Differenzierung' (Meyer 1993; Nave-Herz 2007: Kap.2) oder eben als 'Pluralisierung'. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die im Rahmen der Individualisierungstheorie formulierte These der Pluralisierung der Lebensformen zu rekapitulieren und hieran den Stand der empirischen Forschung zum Strukturwandel der Familie zu messen. Dies erlaubt den Rückschluss auf die Frage nach der 'theoretischen Konsistenz' und 'empirischen Validität' (Schroer 2001: 319) der Individualisierungstheorie im Bereich der Familiensoziologie.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1,3, Universität Bremen (TESS), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Fokus der Arbeit steht die familiensoziologische Diskussion des Strukturwandels der Familie, bei der die Individualisierungstheorie als vorherrschend bezeichnet werden kann. Sie tritt hier mit der These einer 'Pluralisierung von Lebensformen' aufs Programm. Dahinter steht die Annahme eines Geltungsverlustes der traditionalen 'Kernfamilie' als 'Einheitsnorm des Zusammenlebens' (Beck 1986: 195). Dort, wo noch auf einem kleinsten gemeinsamen Nenner von 'Familie' die Rede sein kann, nämlich dann, wenn mindestens eine Elter-Kind-Beziehung vorhanden ist, entstünden die neuen Typen der Alleinerziehenden und der Stief- oder 'Patchwork-Familie' (Beck-Gernsheim 1994). In all diesen Lebensformen fungiere nicht länger die Familie selbst als Einheitsnorm, sondern Mann und Frau bildeten als Individuen je für sich ihr eigenes Zentrum. Die Individualisierungstheorie wird in der Familiensoziologie höchst kontrovers diskutiert. In theoretischer Hinsicht wird vor allem der Zusammenhang von Individualisierung und Pluralisierung in Frage gestellt (Huinink und Wagner, 1998; Brückner und Mayer 2005; Huinink 2006). Bemängelt wird auch und vor allem die ungenügende Berücksichtigung empirischer Daten. Und dort, wo eine explizite empirische Prüfung der Pluralisierungsthese versucht wird, werden einige Zweifel im Hinblick auf ihre Bestätigung angemeldet (Klein 1999; Wagner 2001). Noch Brüderl (2004: 3) kann etwa 20 Jahre nach ihrer erstmaligen Formulierung feststellen: 'Die wissenschaftlichen Belege für diesen Trend sind jedoch eher dünn'. Eindeutig ist, dass es einen Strukturwandel der Familie gegeben hat bzw. gibt. Allein, dieser Wandel wird z.T. völlig unterschiedlich interpretiert: wahlweise als 'Umstrukturierung' (Klein 1999), 'Differenzierung' (Meyer 1993; Nave-Herz 2007: Kap.2) oder eben als 'Pluralisierung'. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die im Rahmen der Individualisierungstheorie formulierte These der Pluralisierung der Lebensformen zu rekapitulieren und hieran den Stand der empirischen Forschung zum Strukturwandel der Familie zu messen. Dies erlaubt den Rückschluss auf die Frage nach der 'theoretischen Konsistenz' und 'empirischen Validität' (Schroer 2001: 319) der Individualisierungstheorie im Bereich der Familiensoziologie.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Diskriminierung. Beendigung des Arbeitsverhältnisse bei Erreichen des Rentenalters by Tim Schröder
Cover of the book Übliche vertragliche Regelungen beim Share Deal by Tim Schröder
Cover of the book Fehler und Fehlerkorrektur im Fach Deutsch als Fremdsprache by Tim Schröder
Cover of the book Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums im Jahre 1933 by Tim Schröder
Cover of the book Stellt Anna Labzina sich in ihren Memoiren 'Days of a Russian Noblewoman' als unterdrückte Frau dar? by Tim Schröder
Cover of the book Der Zusammenhang zwischen städtischer Armut, sozialer Ausgrenzung und sozialräumlicher Segregation am Beispiel sozialer Brennpunkte Berlins by Tim Schröder
Cover of the book Dreitägige Exkursion: Helgoland-Neuwer-Scharhörn by Tim Schröder
Cover of the book The Birth of Muslim Marketing - An Evolution of Managerial Economics to a Specialized Culture Science by Tim Schröder
Cover of the book Einführung in wissenschaftliches Arbeiten für Lernende in Gesundheitsfachberufen by Tim Schröder
Cover of the book Lese- und Rechtschreibstörungen by Tim Schröder
Cover of the book Der Burenkrieg (1899-1902) by Tim Schröder
Cover of the book Die Philosophie des Konfuzius by Tim Schröder
Cover of the book Märkte in Wien: Historischer Rückblick - Aktuelle Situation - Mögliche Zukunft by Tim Schröder
Cover of the book Das 'Prinzip Verantwortung' - ein anthropozentrischer Ansatz? by Tim Schröder
Cover of the book Häusliche sexuelle Gewalt gegen Kinder. Ursachen, Folgen und Präventionsmöglichkeiten by Tim Schröder
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy