Schichtspezifische Ehepartnerwahl im deutschen Sprachraum des 19. Jahrhunderts

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology
Cover of the book Schichtspezifische Ehepartnerwahl im deutschen Sprachraum des 19. Jahrhunderts by Nicole Nieraad, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Nicole Nieraad ISBN: 9783638468084
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 10, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Nicole Nieraad
ISBN: 9783638468084
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 10, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Die Familie ist wohl genau so alt wie die menschliche Kultur. Ja, man könnte mit einem gewissen Recht auch die Meinung vertreten, Familie und Ehe seien älter als die menschliche Kultur.', schreibt René König. Auch im alltäglichen Verständnis wird Familie als statisches Gebilde angesehen. Auch in der historischen Familienforschung wird oft der soziokulturelle Kontext außer Acht gelassen. Doch da Familie ein soziales Gebilde ist, wird sie stark beeinflusst von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Strukturen. Alle Lebensformen einer Gesellschaft sind abhängig von der materiellen Produktion. Somit unterschieden sich je nach sozialer Schicht und Erwerbsquelle die jeweiligen Beziehungen der Familienmitglieder, die Sozialisation, die familiären Rollen und entsprechend das Alltagsleben gravierend voneinander. Auch die Ehe war somit großen Differenzierungen unterworfen. Durch Modernisierungsprozesse wie Urbanisierung und Industrialisierung entstanden immer mehr Möglichkeiten, seinen produzierenden Beruf getrennt vom Haushalt auszuüben. Durch diese Trennung konnte sich die Privatisierung der Familie erst entwickeln. Nicht zu unterschätzen ist hierbei das Entstehen und Wirken des 'bürgerlichen Familienideals'. Dieses Leitbild, das neben der Liebesehe u.a. auch die Konzentration auf Kinder mit einschloss, entwickelte sich schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Doch erst durch Prozesse wie Vergesellschaftung und Ausdifferenzierung des Bereichs 'Familie' im Laufe des 19. Jahrhunderts konnte das Ideal seine Wirkung auf weitere Teile der Bevölkerung ausdehnen. Der eigene Wohnbereich wurde zum ersten Mal zu einem intimen Raum, in dem persönliche, intensive Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern stattfinden konnten. In diesem Zusammenhang kann auch die Aufwertung des emotionalen und sexuellen Verhältnisses zwischen den Ehepartnern verstanden werden. So vereinheitlichte sich die Produktion in großen Teilen der Gesellschaft und die Familienstrukturen schienen sich aus heutiger Betrachtung anzugleichen. Dennoch betraf diese Entwicklung hauptsächlich Schichten, bei denen die Trennung der Intimsphäre von der Produktion tatsächlich wirtschaftlich realisierbar war. Dieser Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Erfordernissen, Produktion, Eheideal und Eherealität wird verdeutlicht am Beispiel der unterschiedlichen Kriterien zur Wahl des Ehepartners in verschiedenen Schichten der deutschen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Die Familie ist wohl genau so alt wie die menschliche Kultur. Ja, man könnte mit einem gewissen Recht auch die Meinung vertreten, Familie und Ehe seien älter als die menschliche Kultur.', schreibt René König. Auch im alltäglichen Verständnis wird Familie als statisches Gebilde angesehen. Auch in der historischen Familienforschung wird oft der soziokulturelle Kontext außer Acht gelassen. Doch da Familie ein soziales Gebilde ist, wird sie stark beeinflusst von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Strukturen. Alle Lebensformen einer Gesellschaft sind abhängig von der materiellen Produktion. Somit unterschieden sich je nach sozialer Schicht und Erwerbsquelle die jeweiligen Beziehungen der Familienmitglieder, die Sozialisation, die familiären Rollen und entsprechend das Alltagsleben gravierend voneinander. Auch die Ehe war somit großen Differenzierungen unterworfen. Durch Modernisierungsprozesse wie Urbanisierung und Industrialisierung entstanden immer mehr Möglichkeiten, seinen produzierenden Beruf getrennt vom Haushalt auszuüben. Durch diese Trennung konnte sich die Privatisierung der Familie erst entwickeln. Nicht zu unterschätzen ist hierbei das Entstehen und Wirken des 'bürgerlichen Familienideals'. Dieses Leitbild, das neben der Liebesehe u.a. auch die Konzentration auf Kinder mit einschloss, entwickelte sich schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Doch erst durch Prozesse wie Vergesellschaftung und Ausdifferenzierung des Bereichs 'Familie' im Laufe des 19. Jahrhunderts konnte das Ideal seine Wirkung auf weitere Teile der Bevölkerung ausdehnen. Der eigene Wohnbereich wurde zum ersten Mal zu einem intimen Raum, in dem persönliche, intensive Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern stattfinden konnten. In diesem Zusammenhang kann auch die Aufwertung des emotionalen und sexuellen Verhältnisses zwischen den Ehepartnern verstanden werden. So vereinheitlichte sich die Produktion in großen Teilen der Gesellschaft und die Familienstrukturen schienen sich aus heutiger Betrachtung anzugleichen. Dennoch betraf diese Entwicklung hauptsächlich Schichten, bei denen die Trennung der Intimsphäre von der Produktion tatsächlich wirtschaftlich realisierbar war. Dieser Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Erfordernissen, Produktion, Eheideal und Eherealität wird verdeutlicht am Beispiel der unterschiedlichen Kriterien zur Wahl des Ehepartners in verschiedenen Schichten der deutschen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Porcupine or Chameleon? Switzerland and its Foreigners in the Light of the Rise of Populist Parties by Nicole Nieraad
Cover of the book Gründe für eine Suchtmittelabhängigkeit junger Frauen by Nicole Nieraad
Cover of the book Veränderungen in Raum- und Bewegungswahrnehmung im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert by Nicole Nieraad
Cover of the book The Clash of Civilizations and the Muslim World by Nicole Nieraad
Cover of the book In The Name Of The Father - Realität und Fiktion by Nicole Nieraad
Cover of the book Risikoverhalten, Jugendkriminalität und Männlichkeit (JGG, StGB) by Nicole Nieraad
Cover of the book Richard Oswalds 'Dreyfus' - ein Film als zeitgenössische Warnung vor Antisemitismus und Faschismus by Nicole Nieraad
Cover of the book Sozialisation. Das Verhältnis von Umwelt und Individuum im Spektrum unterschiedlicher Bezugswissenschaften by Nicole Nieraad
Cover of the book Der Beginn der Entwicklung der literarischen Fiktionalität im klassischen Artusroman des 12. Jahrhunderts by Nicole Nieraad
Cover of the book Die finanziellen Vorteile der Vermögensverwaltung über eine GmbH und im Privatvermögen im Vergleich by Nicole Nieraad
Cover of the book Der Ausschluss Ottokars II. von der Königswahl 1273 by Nicole Nieraad
Cover of the book Abisolieren und Anbringen von Aderendhülsen an feindrahtigen Leitungen bzw. einen Leiter (Unterweisung Elektroniker / -in) by Nicole Nieraad
Cover of the book U.S. Foreign Policy in the 21st Century by Nicole Nieraad
Cover of the book Bibliographie und Auswertung von drei Fachartikeln zum Thema 'Übersetzen im Fremdsprachenunterricht' by Nicole Nieraad
Cover of the book Die Einbindung öffentlicher Verkehrsmittel in einen Tourismus ohne Auto by Nicole Nieraad
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy