Author: | David Jäggi | ISBN: | 9783656227465 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | June 29, 2012 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | David Jäggi |
ISBN: | 9783656227465 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | June 29, 2012 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1-, Werkstatt für Gemeindeaufbau gGmbH, Veranstaltung: Karl Barth Tagung 2011 Leuenberg Schweiz, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff der Gerechtigkeit wird zurzeit beinahe inflationär gebraucht. Wenn wir von Gerechtigkeit sprechen, so geht es dabei meist um die soziale Gerechtigkeit. Der Mensch als Individuum oder auch im Kollektiv, vergleicht sich oder die Gemeinschaft in der er steht, mit einem anderen, nach seiner Meinung besser gestellten, Gegenüber. Der Mensch setzt seine Umstände in Relation zu anderen Umständen, welche aus seiner Sicht ein besseres Leben versprechen, und fordert eine Angleichung, er fordert Gerechtigkeit. Die Gerechtigkeit in der Justiz fordert eine angemessene Verbüssung für den Delinquenten nach begangener Tat. Auch hier wird ein Ausgleich gefordert, in Form von Strafe und Verbüssung. Der Theologe Rolf Baumann meint treffend: 'Wir neigen heute mehr oder weniger instinktiv dazu, dem Substantiv 'Gerechtigkeit' eine besondere Nähe zur Welt des Rechts und der Politik zuzuerkennen.' Der Begriff der Gerechtigkeit trägt also einen bestimmten Inhalt mit sich, welcher sich durch die Medien und den täglichen Gebrauch des Wortes formt. Wenn nun der Mensch, welcher über Gott nachdenkt, diesen Begriff auf Gott abstrahiert, wird er zwangsläufig zu gewissen Schlussfolgerungen kommen, wie denn Gott als gerechter Gott zu sein und was er zu tun habe, wenn er denn dem Gerechtigkeitsanspruch des Menschen Genüge tun will. Ein gerechter Gott will doch, dass es allen Menschen, notabene auf hohem Niveau, gut geht. Wenn nun aber der Mensch seine menschlichen Vorstellungen unverändert auf Gott überträgt, so zeigt er damit eine beschränkte Gottesvorstellung. Gott wäre dann sozusagen gefangen im menschlichen Paradigma und könnte darüber hinaus nicht handeln. Daher ist es unerlässlich, sich immer wieder mit Gottes Eigenschaften auseinanderzusetzen. Denn wie kann sich der Glaube an Gott entfalten, wenn man das Objekt des Glaubens gar nicht richtig kennt? Karl Barth hat in seiner 'Kirchlichen Dogmatik' (im Folgenden: KD) eine ausführliche Eigenschaftenlehre entwickelt, auf welche im Folgenden eingegangen werden soll. Dabei wird insbesondere auf die Gerechtigkeit als Eigenschaft Gottes Bezug genommen. Schliesslich soll von daher auch in aller Kürze daran angeknüpft werden, wie sich Barths Verständnis von Gottes Eigenschaften auf seine Erwählungslehre auswirkt.
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1-, Werkstatt für Gemeindeaufbau gGmbH, Veranstaltung: Karl Barth Tagung 2011 Leuenberg Schweiz, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff der Gerechtigkeit wird zurzeit beinahe inflationär gebraucht. Wenn wir von Gerechtigkeit sprechen, so geht es dabei meist um die soziale Gerechtigkeit. Der Mensch als Individuum oder auch im Kollektiv, vergleicht sich oder die Gemeinschaft in der er steht, mit einem anderen, nach seiner Meinung besser gestellten, Gegenüber. Der Mensch setzt seine Umstände in Relation zu anderen Umständen, welche aus seiner Sicht ein besseres Leben versprechen, und fordert eine Angleichung, er fordert Gerechtigkeit. Die Gerechtigkeit in der Justiz fordert eine angemessene Verbüssung für den Delinquenten nach begangener Tat. Auch hier wird ein Ausgleich gefordert, in Form von Strafe und Verbüssung. Der Theologe Rolf Baumann meint treffend: 'Wir neigen heute mehr oder weniger instinktiv dazu, dem Substantiv 'Gerechtigkeit' eine besondere Nähe zur Welt des Rechts und der Politik zuzuerkennen.' Der Begriff der Gerechtigkeit trägt also einen bestimmten Inhalt mit sich, welcher sich durch die Medien und den täglichen Gebrauch des Wortes formt. Wenn nun der Mensch, welcher über Gott nachdenkt, diesen Begriff auf Gott abstrahiert, wird er zwangsläufig zu gewissen Schlussfolgerungen kommen, wie denn Gott als gerechter Gott zu sein und was er zu tun habe, wenn er denn dem Gerechtigkeitsanspruch des Menschen Genüge tun will. Ein gerechter Gott will doch, dass es allen Menschen, notabene auf hohem Niveau, gut geht. Wenn nun aber der Mensch seine menschlichen Vorstellungen unverändert auf Gott überträgt, so zeigt er damit eine beschränkte Gottesvorstellung. Gott wäre dann sozusagen gefangen im menschlichen Paradigma und könnte darüber hinaus nicht handeln. Daher ist es unerlässlich, sich immer wieder mit Gottes Eigenschaften auseinanderzusetzen. Denn wie kann sich der Glaube an Gott entfalten, wenn man das Objekt des Glaubens gar nicht richtig kennt? Karl Barth hat in seiner 'Kirchlichen Dogmatik' (im Folgenden: KD) eine ausführliche Eigenschaftenlehre entwickelt, auf welche im Folgenden eingegangen werden soll. Dabei wird insbesondere auf die Gerechtigkeit als Eigenschaft Gottes Bezug genommen. Schliesslich soll von daher auch in aller Kürze daran angeknüpft werden, wie sich Barths Verständnis von Gottes Eigenschaften auf seine Erwählungslehre auswirkt.