Das Problem der Geltung im Recht

Unter Berücksichtigung des Zusammenhangs zwischen den verschiedenen Geltungsbegriffen und der Positivität des Rechts

Nonfiction, Reference & Language, Law, Legal History
Cover of the book Das Problem der Geltung im Recht by Oliver Michaelis, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Oliver Michaelis ISBN: 9783640289394
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 13, 2009
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Oliver Michaelis
ISBN: 9783640289394
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 13, 2009
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 9, Universität Leipzig, Veranstaltung: Einführung in das Recht und die Rechtswissenschaft , 64 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Über diese Problematik, der Geltungswirkung des Rechts bemerkte König Ludwig XIV einmal folgendes: 'Nur Kleingeister wollen immer Recht haben'. Nun mag es merkwürdig erscheinen, dass ausgerechnet ein Monarch mit einem absoluten Herrschaftsanspruch einen solchen Standpunkt vertrat. Mit ihm, dem Sonnenkönig, erwachte die moderne Philosophie, bei der die empirische Betrachtung durch die spekulative Darstellung des Staates verdrängt wurde. Daher ist es interessant zu prüfen, was er, im speziellen oder wir, als die Gesellschaft im Allgemeinen, unter dem Begriff 'Recht' verstehen können. Nach der formalen Darstellung wird unter dem Begriff 'Recht' die Summe der geltenden Rechtsnormen gefasst. Jede dieser Normen regelt dabei sowohl das Verhalten der Menschen in ihrem Zusammenleben, als auch im Verhältnis zur Gesellschaft. Leider ist diese Begriffsbestimmung höchst unvollkommen, denn sie gilt auch für sittliche Regeln, die das bloße Zusammenleben von Menschen betreffen. Was ist nun unter so einer Norm zu verstehen? Auf der einen Seite kann eine Norm eine Empfehlung oder auch ein Vorschlag sein, die darstellt, wie man sich in einer vorausgesetzten Situation zu verhalten hat. Auf der anderen Seite kann sie aber auch eine Art Befehl sein, von dem nicht abgewichen werden darf. Der Sinn der Norm, dass man von ihr nicht abzuweichen hat, wird als 'Verbindlichkeitscharakter' bezeichnet. Solange diese Normen (rechtlich oder sittlich) gelten, sollen sie mit unbedingter Verbindlichkeit gelten - anders ausgedrückt, sie stellen Imperative dar. Idealerweise sollen diese Normen den Spielraum der individuellen Lebensweise festlegen und gleichzeitig Konflikte möglichst schon im Entstehen lösen. Was in der Theorie so simpel erscheint, scheitert jedoch ständig in der praktischen Umsetzung. Denn regelmäßig stehen Rechtsnormen nur für die Fixierung von Verboten und Erlaubnistatbeständen, welche jedoch unabhängig von der ausgewogenen Gesamtbetrachtung des Sachverhaltes normiert wurden. Nach dem inhaltlichen Verständnis von dem Begriff Recht wird unter ihm der faire Interessenausgleich zwischen den Beteiligten verstanden. Danach soll nur jene Regelung auch eine Rechtsnorm darstellen - und somit für die Beteiligten gelten - wenn sie auch für alle Beteiligten, in der Betrachtung des Gesamtumstandes, fair ist. Schnell werden Regelungen, die ein Teil der Gesellschaft als unfair empfindet, als Willkürherrschaft 'der anderen' aufgefasst. Natürlich ist der Gesetzgebungsprozess nicht wertungsneutral, denn

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 9, Universität Leipzig, Veranstaltung: Einführung in das Recht und die Rechtswissenschaft , 64 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Über diese Problematik, der Geltungswirkung des Rechts bemerkte König Ludwig XIV einmal folgendes: 'Nur Kleingeister wollen immer Recht haben'. Nun mag es merkwürdig erscheinen, dass ausgerechnet ein Monarch mit einem absoluten Herrschaftsanspruch einen solchen Standpunkt vertrat. Mit ihm, dem Sonnenkönig, erwachte die moderne Philosophie, bei der die empirische Betrachtung durch die spekulative Darstellung des Staates verdrängt wurde. Daher ist es interessant zu prüfen, was er, im speziellen oder wir, als die Gesellschaft im Allgemeinen, unter dem Begriff 'Recht' verstehen können. Nach der formalen Darstellung wird unter dem Begriff 'Recht' die Summe der geltenden Rechtsnormen gefasst. Jede dieser Normen regelt dabei sowohl das Verhalten der Menschen in ihrem Zusammenleben, als auch im Verhältnis zur Gesellschaft. Leider ist diese Begriffsbestimmung höchst unvollkommen, denn sie gilt auch für sittliche Regeln, die das bloße Zusammenleben von Menschen betreffen. Was ist nun unter so einer Norm zu verstehen? Auf der einen Seite kann eine Norm eine Empfehlung oder auch ein Vorschlag sein, die darstellt, wie man sich in einer vorausgesetzten Situation zu verhalten hat. Auf der anderen Seite kann sie aber auch eine Art Befehl sein, von dem nicht abgewichen werden darf. Der Sinn der Norm, dass man von ihr nicht abzuweichen hat, wird als 'Verbindlichkeitscharakter' bezeichnet. Solange diese Normen (rechtlich oder sittlich) gelten, sollen sie mit unbedingter Verbindlichkeit gelten - anders ausgedrückt, sie stellen Imperative dar. Idealerweise sollen diese Normen den Spielraum der individuellen Lebensweise festlegen und gleichzeitig Konflikte möglichst schon im Entstehen lösen. Was in der Theorie so simpel erscheint, scheitert jedoch ständig in der praktischen Umsetzung. Denn regelmäßig stehen Rechtsnormen nur für die Fixierung von Verboten und Erlaubnistatbeständen, welche jedoch unabhängig von der ausgewogenen Gesamtbetrachtung des Sachverhaltes normiert wurden. Nach dem inhaltlichen Verständnis von dem Begriff Recht wird unter ihm der faire Interessenausgleich zwischen den Beteiligten verstanden. Danach soll nur jene Regelung auch eine Rechtsnorm darstellen - und somit für die Beteiligten gelten - wenn sie auch für alle Beteiligten, in der Betrachtung des Gesamtumstandes, fair ist. Schnell werden Regelungen, die ein Teil der Gesellschaft als unfair empfindet, als Willkürherrschaft 'der anderen' aufgefasst. Natürlich ist der Gesetzgebungsprozess nicht wertungsneutral, denn

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Was ist der ideale Staat? Gegenüberstellung der Theoretiker J.J. Rousseau und J. Locke by Oliver Michaelis
Cover of the book Verbesserungsmaßnahmen für die Work-Life Balance vor dem Hintergrund entgrenzter Arbeit by Oliver Michaelis
Cover of the book 'Lernen lernen' für alle Altersstufen und Situationen by Oliver Michaelis
Cover of the book Die Schlacht bei Marathon by Oliver Michaelis
Cover of the book Rehabilitation im Alter. Auswirkungen von Krafttraining auf die Gesundheit by Oliver Michaelis
Cover of the book Mediziner in der Euthanasiepropaganda - das Ärztebild des Erlösers im Spielfilm 'Ich klage an' by Oliver Michaelis
Cover of the book Exegetische Untersuchung von Lk 5, 1-26 by Oliver Michaelis
Cover of the book 'Postsozialistische Wohlfahrtsstaaten' - heterogene Gruppe oder Regime-Cluster à la Esping-Andersen? by Oliver Michaelis
Cover of the book The prevalence and impact of autobiographical memories through thematic categorical classification: their impact on self-identity and self-expression by Oliver Michaelis
Cover of the book Fashion Buying in the Children's Wear sector by Oliver Michaelis
Cover of the book Die Theorie der Arbeitsmotivation und ihre Bezüge zur betrieblichen Praxis by Oliver Michaelis
Cover of the book Die Entgeltregulierung nach dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) by Oliver Michaelis
Cover of the book Die zentrale Rolle der Malerei in Calderóns 'El pintor de su deshonra' by Oliver Michaelis
Cover of the book Die Weinbergparabel und ihre theologische Deutung: Mt 20, 1-15 by Oliver Michaelis
Cover of the book Die Schutztruppe von Deutsch-Ostafrika im Ersten Weltkrieg by Oliver Michaelis
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy