Der menschliche Geist als eine 'Grenze ohne Grenze'

Zur Erkenntnismetaphysik des Nikolaus von Kues

Nonfiction, Religion & Spirituality, Theology
Cover of the book Der menschliche Geist als eine 'Grenze ohne Grenze' by Anne Debora Föttinger, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Anne Debora Föttinger ISBN: 9783656362616
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 30, 2013
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Anne Debora Föttinger
ISBN: 9783656362616
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 30, 2013
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Es gibt ohne Zweifel eine Erfahrung, die der Mensch mit all seinen Erfahrungen macht: ihr Entstehen und Vergehen, ihre Vergänglichkeit, ihr Eingebundensein in eine Zeit, deren Hauptmerkmal das ständige Übergehen von einem Noch-nicht in ein Nicht-mehr ist (...): die Erfahrung also einer Zeit, die vergeht, insofern endlich ist.' Diese Grunderfahrung der Endlichkeit spiegelt sich auf besondere Weise in den geistigen und kulturellen Erzeugnissen wieder. Sie sprechen vom steten Versuch des Menschen, sich aus seiner sinnlichen Weltbefangenheit herauszulösen und die ihm endlich gesetzten Grenzen zu überschreiten. In diesem Bestreben des menschlichen Geistes, sich zu einer Gegenwärtigkeit ohne Entstehen und Vergehen - man könnte sagen: zum Unendlichen - hinzubewegen, liegt seine Ohnmacht und besondere Auszeichnung zugleich. Auch die Schriften des Philosophen und Theologen Nikolaus Cusanus (1405-1464) können als ein Zeugnis menschlichen Strebens nach dem Unendlichen gelten. Sie fragen vor allem nach den Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Erkennens im Hinblick auf eine Gotteserkenntnis. In welchem Verhältnis steht der Menschen zu Gott, zur Welt und zu sich selbst? Wie ist eine Erkenntnis des Endlichen, der vergänglichen Zeit als vergänglich überhaupt möglich? In einer symbol- und bilderreichen Sprache versucht Cusanus ein Denken zu vermitteln, durch welches das gegenseitige Wechselverhältnis der endlich-bedingten Grenzsituation des menschlichen Daseins und ihrem Unendlichkeits-Horizont zum Ausdruck gebracht werden soll. Eine Antwort auf die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen natürlicher Gotteserkenntnis ist zunächst in seiner Lehre der docta ignorantia und dessen philosophischer Methode, der coincidentia oppositorum zu sehen. Im Zentrum der vorliegenden Untersuchung steht die Erkenntnismetaphysik des Cusanus. Sie beruht auf der ontologischen Einsicht, dass aller menschlichen Erkenntnis der Begriff des 'Einen', d.h. der absoluten Wahrheit voranliegt. Trotz dieser als unüberwindbar angenommenen Voraussetzung vertritt Cusanus keineswegs ein starres Welt- und Gottesbild. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Es gibt ohne Zweifel eine Erfahrung, die der Mensch mit all seinen Erfahrungen macht: ihr Entstehen und Vergehen, ihre Vergänglichkeit, ihr Eingebundensein in eine Zeit, deren Hauptmerkmal das ständige Übergehen von einem Noch-nicht in ein Nicht-mehr ist (...): die Erfahrung also einer Zeit, die vergeht, insofern endlich ist.' Diese Grunderfahrung der Endlichkeit spiegelt sich auf besondere Weise in den geistigen und kulturellen Erzeugnissen wieder. Sie sprechen vom steten Versuch des Menschen, sich aus seiner sinnlichen Weltbefangenheit herauszulösen und die ihm endlich gesetzten Grenzen zu überschreiten. In diesem Bestreben des menschlichen Geistes, sich zu einer Gegenwärtigkeit ohne Entstehen und Vergehen - man könnte sagen: zum Unendlichen - hinzubewegen, liegt seine Ohnmacht und besondere Auszeichnung zugleich. Auch die Schriften des Philosophen und Theologen Nikolaus Cusanus (1405-1464) können als ein Zeugnis menschlichen Strebens nach dem Unendlichen gelten. Sie fragen vor allem nach den Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Erkennens im Hinblick auf eine Gotteserkenntnis. In welchem Verhältnis steht der Menschen zu Gott, zur Welt und zu sich selbst? Wie ist eine Erkenntnis des Endlichen, der vergänglichen Zeit als vergänglich überhaupt möglich? In einer symbol- und bilderreichen Sprache versucht Cusanus ein Denken zu vermitteln, durch welches das gegenseitige Wechselverhältnis der endlich-bedingten Grenzsituation des menschlichen Daseins und ihrem Unendlichkeits-Horizont zum Ausdruck gebracht werden soll. Eine Antwort auf die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen natürlicher Gotteserkenntnis ist zunächst in seiner Lehre der docta ignorantia und dessen philosophischer Methode, der coincidentia oppositorum zu sehen. Im Zentrum der vorliegenden Untersuchung steht die Erkenntnismetaphysik des Cusanus. Sie beruht auf der ontologischen Einsicht, dass aller menschlichen Erkenntnis der Begriff des 'Einen', d.h. der absoluten Wahrheit voranliegt. Trotz dieser als unüberwindbar angenommenen Voraussetzung vertritt Cusanus keineswegs ein starres Welt- und Gottesbild. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Stanley Tookie Williams - Die Wandlung vom Gangsterboss zum Kinderbuchautor by Anne Debora Föttinger
Cover of the book Vergewaltigung von Frauen im Sudan und im Kongo by Anne Debora Föttinger
Cover of the book Stellt die Fokussierung der NPD auf die junge Wählerschaft eine Gefahr für das demokratische Denken dar? by Anne Debora Föttinger
Cover of the book Europäische Integrationspolitik by Anne Debora Föttinger
Cover of the book Quelleninterpretation über das dritte Kapitel des fünften Buches der 'Zehn Bücher Geschichten' von Gregor von Tours by Anne Debora Föttinger
Cover of the book Kritik und Erkenntnisfortschritt: Kuhn, Lakatos und die falsifikatorische Methode by Anne Debora Föttinger
Cover of the book Synagoge, Kirche, Moschee. Ein Vergleich der Gotteshäuser by Anne Debora Föttinger
Cover of the book Ursprünge und Ausprägungen von Totenritualen und Seelenwanderungslehre im Hinduismus by Anne Debora Föttinger
Cover of the book Die Kunst des Jurodstvo. Russische Aktionskünstler von Jurodivyj bis Pussy Riot by Anne Debora Föttinger
Cover of the book Paul Gerhardts Lieddichtung 'O Haupt voll Blut und Wunden' mit Einbeziehung ihres Wirkens in den Vertonungen von Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn-Bartholdy by Anne Debora Föttinger
Cover of the book Die Entstehung des Geschlechtskörpers by Anne Debora Föttinger
Cover of the book Die Abschaffung der Sklaverei und deren Bedeutung für die Identitätsfindung und Erinnerungskultur auf La Réunion by Anne Debora Föttinger
Cover of the book Der Reiz der Erlebnispädagogik by Anne Debora Föttinger
Cover of the book Wenn Stammkunden zu Ausbeutern werden by Anne Debora Föttinger
Cover of the book Die Rahmenbedingungen der Arbeitsmarktpolitik by Anne Debora Föttinger
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy