Soziale Grundrechte oder Freiheitsrechte?

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy
Cover of the book Soziale Grundrechte oder Freiheitsrechte? by Uwe Schneider, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Uwe Schneider ISBN: 9783638347631
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 7, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Uwe Schneider
ISBN: 9783638347631
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 7, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,7, Technische Universität Dresden (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: HS: Philosophie der Menschenrechte, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Räumen die klassischen Grundrechte dem Individuum grundsätzlich unbeschränkte Freiheit ein, wogegen sie den Staat in seinen Handlungen grundsätzlich beschränkt erscheinen lassen, bereitet die gleichzeitige Aufnahme sozialer Grundrechte in die Verfassung diesem Konzept ein so jähes Ende.' In dieser Äußerung Theodor Tomandels (zitiert von Horner, S. 220) spiegelt sich sehr deutlich die Problematik wieder, dass soziale Grundrechte die liberale Freiheit erheblich zu gefährden scheinen. Jede Demokratie im 20. Jahrhundert versteht sich als eine soziale, und es wird auch der sozialen Dimension, wenn auch in unterschiedlichen Formen, weitgehend Rechnung getragen. Soziale Rechte werden in Verbindung mit bürgerlichen und politischen Rechten als Grundlage für echte Demokratien gesehen. Nur wenn es um die Verankerung in der Verfassung und damit um die Gleichsetzung der sozialen Grundrechte mit den klassischen Grundrechten als unveräußerliche Menschenrechte geht, wird immer wieder abgeblockt, mit dem Hinweis auf die Gefährdung der individuellen Freiheit. Diese Diskussion ist nicht erst in diesem Jahrhundert aufgekommen. Bereits die französische Nationalversammlung bezog 1789 das Recht auf ein Existenzminimum in ihre Beratungen über die Menschenrechte ein. Unstrittig war damals bereits, dass es notwendiger ist, den Menschen einen Lebensunterhalt zu verschaffen, als abstrakte Freiheit zu versprechen. 'Die politische Gemeinschaft schuldet jedermann die Mittel zu seiner Erhaltung, sei es durch Arbeit, Eigentum oder durch Hilfe seinesgleichen.' (Krause, S. 410). In der Menschenrechtserklärung der französischen Verfassung wurden soziale Grundrechte dann aber doch nicht aufgenommen. Bis heute wurden in den Verfassungen soziale Grundrechte von den geheiligten Menschenrechten ausgespart. Diese 'stiefmütterliche Behandlung' begünstigte sicherlich die gängige Auffassung, dass soziale Grundrechte und Freiheitsrechte inkompatibel sind. In dieser Arbeit werde ich mich damit auseinandersetzen, ob dem wirklich so ist, ob der propagierte Absolutheitsanspruch der Freiheitsrechte und der klassischen liberalen Verfassungsordnung noch gerechtfertigt ist.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,7, Technische Universität Dresden (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: HS: Philosophie der Menschenrechte, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Räumen die klassischen Grundrechte dem Individuum grundsätzlich unbeschränkte Freiheit ein, wogegen sie den Staat in seinen Handlungen grundsätzlich beschränkt erscheinen lassen, bereitet die gleichzeitige Aufnahme sozialer Grundrechte in die Verfassung diesem Konzept ein so jähes Ende.' In dieser Äußerung Theodor Tomandels (zitiert von Horner, S. 220) spiegelt sich sehr deutlich die Problematik wieder, dass soziale Grundrechte die liberale Freiheit erheblich zu gefährden scheinen. Jede Demokratie im 20. Jahrhundert versteht sich als eine soziale, und es wird auch der sozialen Dimension, wenn auch in unterschiedlichen Formen, weitgehend Rechnung getragen. Soziale Rechte werden in Verbindung mit bürgerlichen und politischen Rechten als Grundlage für echte Demokratien gesehen. Nur wenn es um die Verankerung in der Verfassung und damit um die Gleichsetzung der sozialen Grundrechte mit den klassischen Grundrechten als unveräußerliche Menschenrechte geht, wird immer wieder abgeblockt, mit dem Hinweis auf die Gefährdung der individuellen Freiheit. Diese Diskussion ist nicht erst in diesem Jahrhundert aufgekommen. Bereits die französische Nationalversammlung bezog 1789 das Recht auf ein Existenzminimum in ihre Beratungen über die Menschenrechte ein. Unstrittig war damals bereits, dass es notwendiger ist, den Menschen einen Lebensunterhalt zu verschaffen, als abstrakte Freiheit zu versprechen. 'Die politische Gemeinschaft schuldet jedermann die Mittel zu seiner Erhaltung, sei es durch Arbeit, Eigentum oder durch Hilfe seinesgleichen.' (Krause, S. 410). In der Menschenrechtserklärung der französischen Verfassung wurden soziale Grundrechte dann aber doch nicht aufgenommen. Bis heute wurden in den Verfassungen soziale Grundrechte von den geheiligten Menschenrechten ausgespart. Diese 'stiefmütterliche Behandlung' begünstigte sicherlich die gängige Auffassung, dass soziale Grundrechte und Freiheitsrechte inkompatibel sind. In dieser Arbeit werde ich mich damit auseinandersetzen, ob dem wirklich so ist, ob der propagierte Absolutheitsanspruch der Freiheitsrechte und der klassischen liberalen Verfassungsordnung noch gerechtfertigt ist.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Säuren, Basen, Salze - Versuchsprotokoll by Uwe Schneider
Cover of the book 'Good Idea, but not invented here!' Die Messung des Not Invented Here (NIH)-Syndroms mittels des Impliziten Assoziationstests by Uwe Schneider
Cover of the book Das Seiende bei Parmenides, Platon und Aristoteles by Uwe Schneider
Cover of the book Public Relations und Ethik by Uwe Schneider
Cover of the book 'Die Traumzensur' und 'Die Symbolik im Traum' bei Sigmund Freud by Uwe Schneider
Cover of the book Die Zuwanderung von Aussiedlern nach Deutschland by Uwe Schneider
Cover of the book 'Emergentist theism' as a panentheistic thread within traditional theism - seeking for a God-World unity by Uwe Schneider
Cover of the book Lebenslanges Lernen. Warum es im 21. Jahrhundert so wichtig ist und worin die Probleme bestehen by Uwe Schneider
Cover of the book Arbeitnehmerentsendung - Bedeutung, Anwendungsbereiche und Bewertung by Uwe Schneider
Cover of the book Das Ende der klassischen Formensprache: Neue Kapitellformen (Entwicklungen im 5./6. Jahrhundert) by Uwe Schneider
Cover of the book Gliederung der dänischen Dialekte by Uwe Schneider
Cover of the book Socialism and its Defining Elements by Uwe Schneider
Cover of the book Unternehmensbewertung: Bewertung von Immobilienvermögen by Uwe Schneider
Cover of the book Essential Differences between the German and American Business Culture by Uwe Schneider
Cover of the book Künstlerische Darstellungen von Zeit. '1965/1-8' von Roman Opalka und 'Today Series' von On Kawara by Uwe Schneider
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy