Staatskirchenrecht

Nonfiction, Reference & Language, Law, Urban State & Local Government
Cover of the book Staatskirchenrecht by Nadine Elisabeth Müller, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Nadine Elisabeth Müller ISBN: 9783638205108
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 14, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Nadine Elisabeth Müller
ISBN: 9783638205108
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 14, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Essay aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Jura - Öffentliches Recht / Sonstiges, Note: sehr gut, Ludwig-Maximilians-Universität München (Interdisziplinäres Seminar), Veranstaltung: Interdisziplinäres Seminar Theologie - Jura, Sprache: Deutsch, Abstract: Das traditionelle Regelungsgebiet des Staatskirchenrechts sind die Beziehungen des Staates mit den Kirchen, sowie den Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften. Daneben werden heute auch die religiösen Freiheitsrechte des Einzelnen zum Staatskirchenrecht gezählt. Rechtsquelle des Staatskirchenrechts ist nicht nur das vom Staat einseitig gesetzte Recht (Verfassung, Gesetze und Verordnungen), sondern auch jene Verträge, die Staat und Kirche miteinander schließen. Der Begriff Staatskirchenrecht erweckt von Zeit zu Zeit 'nicht unerhebliche emotionale Affekte' 1. Diesem Wissenschaftsgebiet wird nicht selten mangelnde wissenschaftliche Objektivität und 'Ideologiejurisprudenz'2 vorgeworfen. Peter Häberle argumentiert z.B., dass ja keine Staatskirche in der Bundesrepublik Deutschland bestehe (Art. 140 GG in Verbindung mit 137 Abs. 1 WRV) und deshalb es in diesem Sinne auch kein Staatskirchenrecht geben könne und eine solche Bezeichnung im Grunde 'verfassungswidrig'3 sei. Aus dieser Diskussion heraus verwendet man neuerdings auch alternative Begriffe wie (staatliches) Religionsrecht, Religionsverfassungsrecht oder Bekenntnisverfassungsrecht 4. Vom Staatskirchenrecht zu unterscheiden ist das Kirchenrecht, also das von den Religionsgemeinschaften selbst gesetzte Recht. Rechtsquellen des Kirchenrechts sind z. B. in einer evangelischen Landeskirche die Verfassung/Kirchenordnung, in der katholischen Kirche der 'Codex Iuris Canonici'. In der Bundesrepublik Deutschland gelten die Kirchen bzw. die Religionsgemeinschaften bzw. Weltanschauungsgemeinschaften als Teil der öffentlichen Ordnung. Sie sind unabhängig vom Staat, jedoch - abgesehen von rein geistlichen Angelegenheiten - dem staatlichen Recht unterworfen. Das deutsche Staatskirchenrecht wird durch das Grundgesetz in Art. 4 und Art. 140 GG in Verbindung mit Art. 136-139 und Art. 141 der Weimarer Verfassung gesetzt 5.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Essay aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Jura - Öffentliches Recht / Sonstiges, Note: sehr gut, Ludwig-Maximilians-Universität München (Interdisziplinäres Seminar), Veranstaltung: Interdisziplinäres Seminar Theologie - Jura, Sprache: Deutsch, Abstract: Das traditionelle Regelungsgebiet des Staatskirchenrechts sind die Beziehungen des Staates mit den Kirchen, sowie den Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften. Daneben werden heute auch die religiösen Freiheitsrechte des Einzelnen zum Staatskirchenrecht gezählt. Rechtsquelle des Staatskirchenrechts ist nicht nur das vom Staat einseitig gesetzte Recht (Verfassung, Gesetze und Verordnungen), sondern auch jene Verträge, die Staat und Kirche miteinander schließen. Der Begriff Staatskirchenrecht erweckt von Zeit zu Zeit 'nicht unerhebliche emotionale Affekte' 1. Diesem Wissenschaftsgebiet wird nicht selten mangelnde wissenschaftliche Objektivität und 'Ideologiejurisprudenz'2 vorgeworfen. Peter Häberle argumentiert z.B., dass ja keine Staatskirche in der Bundesrepublik Deutschland bestehe (Art. 140 GG in Verbindung mit 137 Abs. 1 WRV) und deshalb es in diesem Sinne auch kein Staatskirchenrecht geben könne und eine solche Bezeichnung im Grunde 'verfassungswidrig'3 sei. Aus dieser Diskussion heraus verwendet man neuerdings auch alternative Begriffe wie (staatliches) Religionsrecht, Religionsverfassungsrecht oder Bekenntnisverfassungsrecht 4. Vom Staatskirchenrecht zu unterscheiden ist das Kirchenrecht, also das von den Religionsgemeinschaften selbst gesetzte Recht. Rechtsquellen des Kirchenrechts sind z. B. in einer evangelischen Landeskirche die Verfassung/Kirchenordnung, in der katholischen Kirche der 'Codex Iuris Canonici'. In der Bundesrepublik Deutschland gelten die Kirchen bzw. die Religionsgemeinschaften bzw. Weltanschauungsgemeinschaften als Teil der öffentlichen Ordnung. Sie sind unabhängig vom Staat, jedoch - abgesehen von rein geistlichen Angelegenheiten - dem staatlichen Recht unterworfen. Das deutsche Staatskirchenrecht wird durch das Grundgesetz in Art. 4 und Art. 140 GG in Verbindung mit Art. 136-139 und Art. 141 der Weimarer Verfassung gesetzt 5.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Der wirtschaftliche Aufstieg der Niederlande als Seemacht im 17. Jahrhundert by Nadine Elisabeth Müller
Cover of the book Über den Film 'Le Feu Follet - Das Irrlicht' by Nadine Elisabeth Müller
Cover of the book Die Rolle der Fremderfahrung in Edmund Husserls 'Cartesianischen Meditationen' by Nadine Elisabeth Müller
Cover of the book Der Aufbau der religionspädagogischen Konzeptionen von 1900 bis 1990 in Struktur und Abfolge by Nadine Elisabeth Müller
Cover of the book Frauen und Frauenbilder der 50er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR by Nadine Elisabeth Müller
Cover of the book Bewegungsmöglichkeiten an der Schule zur individuellen Lebensbewältigung by Nadine Elisabeth Müller
Cover of the book Uwe Timms 'Die Entdeckung der Currywurst' - Sachanalyse und didaktische Reflexion by Nadine Elisabeth Müller
Cover of the book Mobile Computing & Application Stores by Nadine Elisabeth Müller
Cover of the book Gewährleistung nach dem neuen Entwurf zum ungarischen Bürgerlichen Gesetzbuch by Nadine Elisabeth Müller
Cover of the book Religiöse Erfahrung aus Sicht des Pragmatismus by Nadine Elisabeth Müller
Cover of the book Tageszeitung und Social Media: Was ändert sich für Sender und Empfänger? by Nadine Elisabeth Müller
Cover of the book Gefahren bei Gruppenentscheidungen der Beobachterkonferenz im Assessment-Center by Nadine Elisabeth Müller
Cover of the book Kartellbehörden und Monopolkommission by Nadine Elisabeth Müller
Cover of the book Die Wiederholungsgefahr und die Erstbegehungsgefahr als Voraussetzung des wettbewerbsrechtlichen Unterlassungsanspruchs by Nadine Elisabeth Müller
Cover of the book Hannah Arendt. Vita Activa oder vom tätigen Leben by Nadine Elisabeth Müller
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy