Wie kann man die Selbstbestimmung von Kindern mit geistiger Behinderung in der Familie stärken?

Analyse möglicher Bedingungsfaktoren und Möglichkeiten zur Stärkung der Selbstbestimmungspotentiale in der Familie

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Special Education
Cover of the book Wie kann man die Selbstbestimmung von Kindern mit geistiger Behinderung in der Familie stärken? by Ingo Herzbruch, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Ingo Herzbruch ISBN: 9783638251150
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 5, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Ingo Herzbruch
ISBN: 9783638251150
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 5, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Examensarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1,7, Universität zu Köln (Seminar für Geistigbehindertenpädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Zivildienstzeit habe ich in einem Sonderkindergarten gearbeitet. Dabei fiel mir auf, dass in der Kindertagesstätte fast ausschließlich die Mütter der Kinder erschienen und sich um das Kind kümmerten. Zunächst sah ich in dieser Tatsache keine große Problematik, doch mit der Zeit fielen mir sehr extreme Ängste und die Tendenz zur Überbehütung bei einigen Müttern auf. Ein Mädchen mit schwerer Behinderung kam nur sehr selten in den Kindergarten, weil sich die Mutter zu Hause um sie kümmern wollte, mehrere Mütter waren von ihren Männern verlassen worden und zum großen Teil waren es die Mütter, die über die Pflege, Betreuung und Entwicklungsstand ihres Kindes genau Bescheid wussten, während die Väter sich nur sehr selten im Kindergarten über ihre Kinder informierten. Im Gespräch mit dem Kollegium des Kindergartens wurde deutlich, dass dies eine Problematik in der Arbeit mit Kindern mit Behinderungen ist. Es sei weitreichend bekannt, dass die Mütter die Hauptlast der Erziehung tragen und das Kind oft der Lebensmittelpunkt der Mütter ist. Dies machte mich zunächst nachdenklich, aber da ich damals der Meinung war, dass ich an dieser Tatsache als Zivildienstleistender nicht viel ändern konnte, nahm ich diese Situation wahr, aber beschäftigte mich nicht näher damit. Diese Erfahrungen sensibilisierten mich jedoch für die Rollenverteilung in dieser Gesellschaft, so dass ich im alltäglichen Leben immer wieder mit dieser Thematik konfrontiert wurde, sei es im Supermarkt, in den Medien, in der Politik, in den Gesprächen mit Bekannten, Verwandten und Freunden etc.. Durch aufmerksames Beobachten und das 'Lesen zwischen den Zeilen' findet man tagtäglich neben den eindeutigen Aussagen auch sogenannte normative Implikationen über die Frauen und Männer, die Mädchen und junge Frauen, Jungen und junge Männer, die sie in der ihnen zugedachten Rolle eingrenzen und sie zu dem Menschen erziehen, welcher der gesellschaftlichen Ordnung entspricht. Dabei wird nicht auf die Wünsche und Bedürfnisse des Einzelnen eingegangen, sondern jedes Individuum wird auf sehr subtile Art und Weise in seine Rolle 'hineinerzogen'. Selbst die emanzipierteste Frau und der emanzipierteste Mann hat, sei es auf der kleinsten Ebene, ebenfalls Verhaltensweisen, in denen sich ihre Rolle manifestiert. Dies gilt gleichermaßen für Frauen und Männer. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Examensarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1,7, Universität zu Köln (Seminar für Geistigbehindertenpädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Zivildienstzeit habe ich in einem Sonderkindergarten gearbeitet. Dabei fiel mir auf, dass in der Kindertagesstätte fast ausschließlich die Mütter der Kinder erschienen und sich um das Kind kümmerten. Zunächst sah ich in dieser Tatsache keine große Problematik, doch mit der Zeit fielen mir sehr extreme Ängste und die Tendenz zur Überbehütung bei einigen Müttern auf. Ein Mädchen mit schwerer Behinderung kam nur sehr selten in den Kindergarten, weil sich die Mutter zu Hause um sie kümmern wollte, mehrere Mütter waren von ihren Männern verlassen worden und zum großen Teil waren es die Mütter, die über die Pflege, Betreuung und Entwicklungsstand ihres Kindes genau Bescheid wussten, während die Väter sich nur sehr selten im Kindergarten über ihre Kinder informierten. Im Gespräch mit dem Kollegium des Kindergartens wurde deutlich, dass dies eine Problematik in der Arbeit mit Kindern mit Behinderungen ist. Es sei weitreichend bekannt, dass die Mütter die Hauptlast der Erziehung tragen und das Kind oft der Lebensmittelpunkt der Mütter ist. Dies machte mich zunächst nachdenklich, aber da ich damals der Meinung war, dass ich an dieser Tatsache als Zivildienstleistender nicht viel ändern konnte, nahm ich diese Situation wahr, aber beschäftigte mich nicht näher damit. Diese Erfahrungen sensibilisierten mich jedoch für die Rollenverteilung in dieser Gesellschaft, so dass ich im alltäglichen Leben immer wieder mit dieser Thematik konfrontiert wurde, sei es im Supermarkt, in den Medien, in der Politik, in den Gesprächen mit Bekannten, Verwandten und Freunden etc.. Durch aufmerksames Beobachten und das 'Lesen zwischen den Zeilen' findet man tagtäglich neben den eindeutigen Aussagen auch sogenannte normative Implikationen über die Frauen und Männer, die Mädchen und junge Frauen, Jungen und junge Männer, die sie in der ihnen zugedachten Rolle eingrenzen und sie zu dem Menschen erziehen, welcher der gesellschaftlichen Ordnung entspricht. Dabei wird nicht auf die Wünsche und Bedürfnisse des Einzelnen eingegangen, sondern jedes Individuum wird auf sehr subtile Art und Weise in seine Rolle 'hineinerzogen'. Selbst die emanzipierteste Frau und der emanzipierteste Mann hat, sei es auf der kleinsten Ebene, ebenfalls Verhaltensweisen, in denen sich ihre Rolle manifestiert. Dies gilt gleichermaßen für Frauen und Männer. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book War die Deindustrialisierung Ostdeutschlands eine Folge der Privatisierungspolitik? by Ingo Herzbruch
Cover of the book Emotionale Intelligenz - Entwicklung, Förderung und gesellschaftliche Bedeutung by Ingo Herzbruch
Cover of the book Definitionen von Sport - interdisziplinär gesehen by Ingo Herzbruch
Cover of the book Der Justizmord an Francisco Ferrer Guardia by Ingo Herzbruch
Cover of the book Einsetzen von Modellen nach mittleren Werten in ein Kiefersimulationsgerät (Unterweisung Zahntechniker / -in) by Ingo Herzbruch
Cover of the book Der Hund als Therapiebegleiter in der Canepädagogik. Definition, Praxisbeispiele, Einsatz bei verhaltensauffälligen Kindern und Kritik by Ingo Herzbruch
Cover of the book Wer hat Angst vor´m schwarzen Mann? Und: Warum raubt King-Kong die weiße Frau? by Ingo Herzbruch
Cover of the book Multimedia Resources: Extensions For Collaborative Classroom by Ingo Herzbruch
Cover of the book Manipulation von Suchmaschinen by Ingo Herzbruch
Cover of the book Die geistige Haltung im Kaiserreich. Ideologische Grundlagenbildung für den ersten Weltkrieg by Ingo Herzbruch
Cover of the book Unterrichtsplanung: Das Hamburger Modell by Ingo Herzbruch
Cover of the book Analyse des Unternehmensplanspiels TOPSIM General Management II und Synthese der wichtigsten Kennzahlen by Ingo Herzbruch
Cover of the book Pioniere der Reformpädagogik im 20. Jahrhunderts by Ingo Herzbruch
Cover of the book Customer Lifetime Value: Bestimmung des Werts einer Kundenbeziehung by Ingo Herzbruch
Cover of the book Politikvermittlung im Internet by Ingo Herzbruch
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy