Author: | Benjamin Möckel | ISBN: | 9783638604031 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | January 27, 2007 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Benjamin Möckel |
ISBN: | 9783638604031 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | January 27, 2007 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das sogenannte Blaue Buch Ludwig Wittgensteins bildet die erste Ausformulierung jener Gedanken, die man gemeinhin unter dem Begriff der 'Spätphilosophie' subsummiert. Das Neue liegt hierbei zunächst nicht unbedingt in den Inhalten des Werkes, sondern ganz fundamental an der völlig veränderten Herangehensweise an philosophische Probleme. Gerade der Beginn des Werkes ist von dem klaren Bestreben geprägt, philosophische Fragen in solche Formen umzugießen, dass sie sinnvoll beantwortbar erscheinen. Am berühmtesten ist hierbei die Umformung der Frage nach der Bedeutung eines Wortes zu der Frage nach dessen Gebrauch. Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem ersten größeren Fragenkomplex, an dem dieses Prinzip beinahe idealtypisch durchgespielt wird. Ausgangspunkt und Hauptthema des Abschnitts sind hierbei Überlegungen darüber, was wir unter 'Denken' zu verstehen haben. Dies scheint zunächst eine merkwürdige Frage zu sein. 'Denken' ist ein so alltägliches Wort, dass wir uns kaum damit aufhalten wollen, viele Worte hierüber zu verlieren. Üben den Prozess aber, den dieses Wort beschreibt, fallen uns unweigerlich eine große Menge Fragen ein. Was ist es eigentlich, was denkt, wenn wir denken? Und wo findet das statt? Können wir nur in der Form von Sprache denken? Denken wir ununterbrochen? Und wie kommt es zustande, dass wir gerade dies denken und nicht etwas anderes? Weitere Fragen dieser Art ließen sich ohne Schwierigkeiten finden, und so neigen wir zu der Ansicht, dass es doch ein sehr dunkler Prozess ist, den wir 'Denken' nennen. Wittgensteins Ziel ist es, das Dunkle jenes Prozesses zu beschreiben, und er tut dies durch Erklärungen, die auf den ersten Blick materialistische Tendenzen zu erkennen geben scheinen. In Wirklichkeit lässt sich aber zeigen, dass seine Zielrichtung ein ganz andere ist. Die Vorstellung, die er in den Abschnitten vertritt, ist jene, dass wir es bei solchen Problemen in eigentlichem Sinne mit Problemen zu tun haben, die aus unserem Sprachgebrauch erwachsen. Die Dunkelheit dessen, was wir denken nennen, so Wittgenstein, liege gerade nicht in dem damit beschriebenen Prozess, sondern in dem unklaren Gebrauch des Wortes 'Denken' selbst.
Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das sogenannte Blaue Buch Ludwig Wittgensteins bildet die erste Ausformulierung jener Gedanken, die man gemeinhin unter dem Begriff der 'Spätphilosophie' subsummiert. Das Neue liegt hierbei zunächst nicht unbedingt in den Inhalten des Werkes, sondern ganz fundamental an der völlig veränderten Herangehensweise an philosophische Probleme. Gerade der Beginn des Werkes ist von dem klaren Bestreben geprägt, philosophische Fragen in solche Formen umzugießen, dass sie sinnvoll beantwortbar erscheinen. Am berühmtesten ist hierbei die Umformung der Frage nach der Bedeutung eines Wortes zu der Frage nach dessen Gebrauch. Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem ersten größeren Fragenkomplex, an dem dieses Prinzip beinahe idealtypisch durchgespielt wird. Ausgangspunkt und Hauptthema des Abschnitts sind hierbei Überlegungen darüber, was wir unter 'Denken' zu verstehen haben. Dies scheint zunächst eine merkwürdige Frage zu sein. 'Denken' ist ein so alltägliches Wort, dass wir uns kaum damit aufhalten wollen, viele Worte hierüber zu verlieren. Üben den Prozess aber, den dieses Wort beschreibt, fallen uns unweigerlich eine große Menge Fragen ein. Was ist es eigentlich, was denkt, wenn wir denken? Und wo findet das statt? Können wir nur in der Form von Sprache denken? Denken wir ununterbrochen? Und wie kommt es zustande, dass wir gerade dies denken und nicht etwas anderes? Weitere Fragen dieser Art ließen sich ohne Schwierigkeiten finden, und so neigen wir zu der Ansicht, dass es doch ein sehr dunkler Prozess ist, den wir 'Denken' nennen. Wittgensteins Ziel ist es, das Dunkle jenes Prozesses zu beschreiben, und er tut dies durch Erklärungen, die auf den ersten Blick materialistische Tendenzen zu erkennen geben scheinen. In Wirklichkeit lässt sich aber zeigen, dass seine Zielrichtung ein ganz andere ist. Die Vorstellung, die er in den Abschnitten vertritt, ist jene, dass wir es bei solchen Problemen in eigentlichem Sinne mit Problemen zu tun haben, die aus unserem Sprachgebrauch erwachsen. Die Dunkelheit dessen, was wir denken nennen, so Wittgenstein, liege gerade nicht in dem damit beschriebenen Prozess, sondern in dem unklaren Gebrauch des Wortes 'Denken' selbst.