Entwicklung des Gymnasiums in Münster (Westf.)

Von der schola Paulina zur 'Selbständigen Schule'

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Administration
Cover of the book Entwicklung des Gymnasiums in Münster (Westf.) by Johannes Leigers, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Johannes Leigers ISBN: 9783638072625
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 3, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Johannes Leigers
ISBN: 9783638072625
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 3, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 2,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Didaktik der Sekundarstufe II, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Die Geschichte der Gymnasien in Münster lässt sich im Rahmen dieser Arbeit nur in Grundzügen darstellen. Leitende Gesichtspunkte sollen dabei sein: Welche Bildungsziele verfolgten die Gymnasien in der jeweiligen historischen Situation? Zu welchen Zwecken wurden also welche Fächer unterrichtet? Aus welchen Schichten stammten die Schüler? Inwieweit stellte die Bildung einen Wert an sich dar? Inwiefern bereitete das Gymnasium eher utilitaristisch auf das Leben außerhalb der Schule vor? Wie selbständig waren die einzelnen Schulen? 1. Entstehung und Entwicklung des Gymnasiums in Münster Die Geschichte der Gymnasien in Münster kann nicht rekonstruiert werden, ohne zugleich über bestimmte pädagogische und soziale Trends zu sprechen. Aufgrund der langen Schulgeschichte der Stadt Münster stelle ich im folgenden Eckpunkte der Schulentwicklungsgeschichte vor. 1.1 Anfänge der ältesten Schule (797-1450) Münsters älteste Schule ist zugleich die älteste humanistische Lehranstalt Deutschlands: das heutige Gymnasium Paulinum. Die Gründung lässt sich auf das Jahr 797 zurückverfolgen. Als damalige Domschule bildete die schola paulina Monasteriensis eine 'wissenschaftliche Pflanzstätte zur Heranbildung des geistlichen Nachwuchses für das ganze Bistum' . Somit war diese Schule berufsbezogen, wenn man den Klerus als Berufsstand sehen möchte. Bischof Liudger selbst, Gründer des Bistums Monasterium (796), lehrte an dieser Schule und leitete sie, um eine gründliche wissenschaftliche Ausbildung der angehenden Geistlichen zu garantieren. Die Lehrpläne richteten sich anfangs nach einer Verordnung Karls des Großen aus dem Jahre 789. Die Knaben der kirchlichen Schulen sollten demnach 'die Psalmen, die Schriftzeichen, den Gesang, das Berechnen der kirchlichen Feiertage und die lateinische Grammatik erlernen.' Im neunten Jahrhundert wurde die Schrift de institutione clericorum ('über die Ausbildung der Geistlichen') zum Maßstab an Dom- und Klosterschulen. Das Werk des Erzbischofs Hrabanus Maurus von Mainz stellte bereits einen konkreten Lehrplan vor. Die Anforderungen an die Bildung von Geistlichen beschreibt er wie folgt: 'umfassendes Wissen, einwandfreier Lebenswandel und vollendete Bildung' . Erreicht werden könne das Ziel nur durch einen Lehrer, der den Lehrstoff beherrsche. Sein Vortrag müsse nicht nur fehlerfrei sein, sondern auch der Fassungskraft der Schüler Rechnung tragen. Hrabanus führte als ideale Unterrichtsmethode unter Bezug auf Sokrates die Maieutik ein. Sie helfe dem Lehrer, seine Schüler zur Selbständigkeit zu führen, ganz nach dem Lehrsatz: 'Unterrichten heißt verständig fragen' (sapienter interrogare docere est).

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 2,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Didaktik der Sekundarstufe II, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Die Geschichte der Gymnasien in Münster lässt sich im Rahmen dieser Arbeit nur in Grundzügen darstellen. Leitende Gesichtspunkte sollen dabei sein: Welche Bildungsziele verfolgten die Gymnasien in der jeweiligen historischen Situation? Zu welchen Zwecken wurden also welche Fächer unterrichtet? Aus welchen Schichten stammten die Schüler? Inwieweit stellte die Bildung einen Wert an sich dar? Inwiefern bereitete das Gymnasium eher utilitaristisch auf das Leben außerhalb der Schule vor? Wie selbständig waren die einzelnen Schulen? 1. Entstehung und Entwicklung des Gymnasiums in Münster Die Geschichte der Gymnasien in Münster kann nicht rekonstruiert werden, ohne zugleich über bestimmte pädagogische und soziale Trends zu sprechen. Aufgrund der langen Schulgeschichte der Stadt Münster stelle ich im folgenden Eckpunkte der Schulentwicklungsgeschichte vor. 1.1 Anfänge der ältesten Schule (797-1450) Münsters älteste Schule ist zugleich die älteste humanistische Lehranstalt Deutschlands: das heutige Gymnasium Paulinum. Die Gründung lässt sich auf das Jahr 797 zurückverfolgen. Als damalige Domschule bildete die schola paulina Monasteriensis eine 'wissenschaftliche Pflanzstätte zur Heranbildung des geistlichen Nachwuchses für das ganze Bistum' . Somit war diese Schule berufsbezogen, wenn man den Klerus als Berufsstand sehen möchte. Bischof Liudger selbst, Gründer des Bistums Monasterium (796), lehrte an dieser Schule und leitete sie, um eine gründliche wissenschaftliche Ausbildung der angehenden Geistlichen zu garantieren. Die Lehrpläne richteten sich anfangs nach einer Verordnung Karls des Großen aus dem Jahre 789. Die Knaben der kirchlichen Schulen sollten demnach 'die Psalmen, die Schriftzeichen, den Gesang, das Berechnen der kirchlichen Feiertage und die lateinische Grammatik erlernen.' Im neunten Jahrhundert wurde die Schrift de institutione clericorum ('über die Ausbildung der Geistlichen') zum Maßstab an Dom- und Klosterschulen. Das Werk des Erzbischofs Hrabanus Maurus von Mainz stellte bereits einen konkreten Lehrplan vor. Die Anforderungen an die Bildung von Geistlichen beschreibt er wie folgt: 'umfassendes Wissen, einwandfreier Lebenswandel und vollendete Bildung' . Erreicht werden könne das Ziel nur durch einen Lehrer, der den Lehrstoff beherrsche. Sein Vortrag müsse nicht nur fehlerfrei sein, sondern auch der Fassungskraft der Schüler Rechnung tragen. Hrabanus führte als ideale Unterrichtsmethode unter Bezug auf Sokrates die Maieutik ein. Sie helfe dem Lehrer, seine Schüler zur Selbständigkeit zu führen, ganz nach dem Lehrsatz: 'Unterrichten heißt verständig fragen' (sapienter interrogare docere est).

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Kooperative Entwicklungsprozesse. Die Lehr-Lern-Form Team Teaching (TT) by Johannes Leigers
Cover of the book Brahms, Liszt und die ungarische Volksmusik - die Analyse zweier Stücke by Johannes Leigers
Cover of the book Ironie in dem Werk 'Wilhelm Meisters Lehrjahre' von Johann Wolfgang Goethe by Johannes Leigers
Cover of the book Die Atombombe. Der Fluch des 20. Jahrhunderts? by Johannes Leigers
Cover of the book Selbstwirksamkeitserwartung und 'bildungstheoretische Didaktik' by Johannes Leigers
Cover of the book Kinder in Armut. Spezifische Risikogruppen, Auswirkungen auf die Betroffenen und Strategien zur Bekämpfung von Armut by Johannes Leigers
Cover of the book Erziehung und Bildung im Nationalsozialismus by Johannes Leigers
Cover of the book Mahnen und Beitreiben by Johannes Leigers
Cover of the book European Commission's Directive on Consumer Rights and its Application in the UK by Johannes Leigers
Cover of the book Seeverkehrsrecht - Geschichte, Überblick über die Regelwerke und Umsetzung by Johannes Leigers
Cover of the book Erfassen von Wareneingängen (Unterweisung Einzelhandelskaufmann / -kauffrau) by Johannes Leigers
Cover of the book Zweite Moderne oder Postmoderne? by Johannes Leigers
Cover of the book (Wert-)Papier - Ein Unterrichtsmodell by Johannes Leigers
Cover of the book Die Weiterentwicklung der Stop-Motion-Technik durch Ray Harryhausen by Johannes Leigers
Cover of the book Tetraplegie in der Ambulanten Pflege. Ein Management-Konzept für Pflegedienste by Johannes Leigers
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy